Ziele.
So eine nervige Sache, dass gerade zum Jahresbeginn alle Naslang jemand mit unerreichbar scheinenden All-Time-High-Erfolgen und den entsprechenden Zielen um die Ecke kommt. /ironyoff
Irgendwo zwischen „gehe es gemütlich an“ und „greif nach den Sternen, um auf dem Mond zu landen“ habe ich mich inzwischen eingependelt. Doch noch bin ich auf der Suche nach den großen Hebeln, um dem ganzen Thema für mich deutlich mehr Schub zu geben.
Wagen wir einen kleinen Seitenblick zu einem anderen Privatinvestor, der inspiriert:
Vincent von freakyfinance.net zeigt transparent und ungeschönt, wie er seit seinem 16. Lebensjahr daran gearbeitet hat, zum Selfmade Millionär zu werden. Harte Arbeit, Rückschläge wegstecken, konsequent investieren, investieren und nochmal investieren, Lehrgeld zahlen, immer dazulernen, sich nebenher etwas aufbauen und nun, mit knappen 40 Jahren, geht es mit großen Schritten schon auf die zweite Million zu.
Es ist also möglich! Die Frage ist: Wie kriege ich Tempo in die ganze Sache?
Ich habe (verhältnismäßig) spät angefangen und einige Chancen verpasst. Das ist ein Fakt und heißt einfach nur: Ich muss kreativere Lösungen finden. Und die Lösungen werden besonders kreativ sein müssen, denn ich will auch weiterhin Spaß an dem ganzen FI-Game haben 🙂
Muss ich meine Ziele viel höher stecken?
Erinnerst Du Dich noch an meine Ziele für 2021? Damals dachte ich, ich würde zu hoch ansetzen. Tja, Pustekuchen. Teilweise konnte ich die Ziele locker toppen, teilweise war es eine perfekte Punktlandung. Und damit kommt für mich die Frage auf, ob ich nicht zu konservativ plane.
Unrealistische Ziele pushen mich nicht, sondern demotivieren und blockieren.
Daraus ergibt sich die Frage:
Wie schaffe ich es, dass mir als Privatinvestor auch extrem hohe Ziele nicht mehr unrealistisch erscheinen?
Was immer klarer wird: Die Investments helfen beim Vermögensaufbau mit, ohne Frage. Sie geben Sicherheit und Freiheit. Aber der große Hebel liegt einfach in den Einkommensströmen.
Darum habe ich die Ziele für die Investments für 2022 ambitioniert, aber realistisch definiert.
Meine nächste Challenge wird sein, unrealistische Ziele zuzulassen. Unternehmensgründung, Influencen, you name it.
Aber werfen wir erst einmal einen Blick zurück: Was hatte ich mir für das zweite Pandemiejahr 2021 konkret vorgenommen?
Das waren meine Finanzziele 2021
- 125.000 Euro insgesamt investiert haben: geschafft & deutlich übererfüllt
- Sparrate: mind. 60 %: geschafft
- komplette Sparrate investieren: geschafft
- monatlich 250 Euro passive Einkünfte: geschafft
- 12 Finanzbücher lesen: sind nur 7 geworden
- 1 weitere Einkommensquelle generieren: geschafft
- in 2 neue Investmentklassen diversifizieren: geschafft
- Humankapital erhöhen (mind. 1 Zertifikat absolvieren): geschafft
- Fixkosten reduzieren: geschafft
Besonders stolz bin ich auf die 266 Euro passiven Einkünfte pro Monat: Im Jahr 2020 hatte ich noch durchschnittlich 153 Euro im Monat zu verzeichnen. Diese Steigerung um über 70 Prozent ist schon eine Wucht!
Hingegen hat sich der „Zwang“, den ich mir bzgl. Finanzbüchern auferlegt hatte, als unnötig erwiesen. Ich muss mich in keiner Weise dazu zwingen, mich mit Finanzieller Freiheit, Frugalismus und Finanzen auseinanderzusetzen. Das tue ich eh schon durch die Finanzcommunity genug. Daher findest Du diesen Posten in den neuen Zielen nicht mehr.
Neben den finanziellen gab es noch weitere nicht-finanzielle Ziele – die jedoch dank der Pandemie und aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen allesamt für die Katz waren. Manchmal kommt es einfach völlig anders, als man denkt.
2022 habe ich also wieder ganz konkrete finanzielle Ziele gesetzt, die den Erfolg des letzten Jahres noch ein klein wenig toppen.
Ziele 2022: das will ich dieses Jahr finanziell erreichen
- 170.000 Euro insgesamt investiert haben
- Sparrate: mind. 65%
- Monatlich 330 Euro passive Einkünfte
- 2 neue Einkommensquellen
- 6 Monate konsumfreie Zeit
- 2 Bücher publizieren
- Humankapital erhöhen: Englisch von B1 auf mind. B2 bringen
Warum habe ich die monatlichen passiven Einkünfte nicht höher angesetzt?
Mein Aktienanteil ist in den letzten Jahren schon sehr stark gestiegen – der Vermögensaufbau via ETFs ist dabei ins Hintertreffen geraten. Es läuft zwar jeden Monat via Sparplan und sollte den größten Teil meiner Investments ausmachen, aber de facto habe ich aber auch im letzten Jahr stärker aktiv als passiv investiert.
Da nun viele liquide Mittel abgebaut sind, darf das Investieren insgesamt wieder passiver werden und sich stärker auf ETFs etc. konzentrieren. Ob das sinnvoll ist, während wir – aus verschiedenen katastrophalen Gründen – auf supergünstige Kaufkurse zusteuern, werden wir im Laufe des Jahres erfahren.
Welche Ziele hast Du Dir für 2022 gesetzt? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Hi Svenja,
Glückwunsch zu deinen Zielen- bleib einfach auf Kurs, mach es nicht zu kompliziert und Du wirst sehen. schneller als Du denkst bist Du deinen Zielen nährgekommen. Dabei ist es immer gut, berufliche und private Herausforderungen anzunehmen, auch wenn es zunächst vielleicht Angst macht.
Aber jetzt zu meinen Zielen 2022: (ich hab sie wirklich erstmals schriftlich fixiert, bin gespannt, ob es hilft:
1. Mind. 24000 Euro investieren
2. Mind. 12000 Euro Sparrate für Haus (Eigenkapital) bis Juni
3. Erhöhung ETF Quote Depot auf mind. 40% (keine Umschichtung, allein durch Zukäufe von ETF)
4. Erhöhung der Spenden auf mind. 2500, besser 3000 Euro/a
5. Falls zusätzliche Einzelaktienköufe: einzelne Position max. bis 5000 Euro
6. Dividendeneinnahmen netto >1000 Euro pro Jahr (jetzt schon zu niedrig, es werden sicher 1500)
Privat: möglichst selten das Auto benutzen, möglichst mal wieder auf einen 3000er steigen, Lauftraining nach Verletzung wieder aufnehmen.
Das wars auch schon
LG
Medicus
Hallo Medicus,
Danke für Deine netten, motivierenden Worte! Und natürlich für das Teilen Deiner Ziele. Da sehe ich einige Überschneidungen – sogar der Punkt mit dem Lauftraining nach Verletzung passt. Richtig gut!
Melde Dich doch im Jahresrückblick noch einmal, ob Du alles erreicht hast und wie es Dir ergangen ist. Auch wenn Du z. B. beim Punkt „Dividendeneinnahmen“ jetzt schon eher konservativ als ambitioniert anzusetzen scheinst 😉 Wie war das mit den privaten Herausforderungen? 😉
Stay tuned!
Sventja
Hallo Sventja,
ich lese deine Beiträge nun schon sehr lange immer mit. Nun muss ich aber mal einen Kommentar abgeben.
Wenn ich deine Assets in der Grafik anschaue und mit den Prozenten auf dein Gesamtvermögen hochrechne haben wir einen ähnlichen Gesamtstand.
Wenn du den Aufbau schnell hebeln willst kann ich dir nur Immobilien empfehlen.
Ich investiere seit 2015 ähnlich wie du, ETF, Einzelaktien, P2P.
Aber seit 2018 habe ich auch noch Immobilien als Anlageklasse für mich entdeckt.
Nun Stand heute habe ich 3 ETW und das gab in den letzten Jahren einen ordentlichen Schub nach vorne im Hinblick auf Finanzielle Unabhängigkeit.
Du kannst mit wenig EK extrem hebeln und wenn die Immos mal vermietet sind ist das sehr passiv. 1 mal im Monat kontrollieren ob die Zahlungseingänge passen.
Ab und an kann es schon sein dass Reparaturen und andere kleinere Probleme auftreten um die man sich kümmern muss. Da ich aber in der Instandhaltung arbeite ist das für mich nicht anders als im Job.
Mein Fazit ist so, dass ich ungefähr denselben Zeitaufwand in die Aktien/ETFs stecken muss um ein gutes Gefühl zu haben.
Daher gehören die Immos für mich als Anlageklasse immer in ein Portfolio.
Beste Grüße
Hallo Markus, vielen Dank für Deinen Kommentar! Physische Immobilien geistern mir immer mal wieder im Kopf herum, mal suche ich intensiver, dann wieder eine zeitlang völlig entmutigt überhaupt nicht mehr – aber wie bei überteuerten Aktien, die trotzdem weiter steigen, finde ich einfach den Einstieg nicht. Liegt sicherlich auch an meiner Motivation, aber auch an der Unsicherheit, sich mangels genug Ahnung ein riesiges Geldgrab ans Bein zu binden. Gefühlt sollte man schon Ahnung haben und auf die richtigen Punkte schauen können – so wie Du, der sich mit Instandhaltung auskennt. Gleichzeitig war ich 2018 an mehreren Immobilien in Leipzig dran und habe immer auf das „Platzen der Blase“ gewartet, um zuzuschlagen. Heute kosten vergleichbare Immobilien 50% mehr und ich ärgere mich enorm.
Aber genug gejammert: Vielleicht kannst Du kurz skizzieren, wie es bei Dir gelaufen ist? Also: Wie lange gesucht, wie viele Immobilien angesehen, nach welchen (Dealbreaker-)Gesichtspunkten ausgewählt?
Ich bin sehr gespannt 🙂
Stay tuned,
Sventja
Hi,
Hab vergessen dir auf diesen Beitrag zu antworten.
Mittlerweile sind es schon 4 ETW geworden und mein Ziel von 5 Stk. ist bald erreicht.
Wenn dir das Thema noch weiter im Kopf herumgeistert und du mehr Infos brauchst kannst du dich gerne melden.
Grüße aus Österreich
Hallo Markus, herzlichen Glückwunsch zu Deinem wachsenden Immobilien-Imperium! Das ist ja wild – ein paar mehr Infos fände ich spuer spannend … Du hörst von mir 🙂
Stay tuned
Sventja