Volatile Kurse. Geschaffte Meilensteine. Überwindungen und Karrieresprünge.
Bei allen Aufs und Abs war 2022 ein weiterer großer Schritt in Richtung Finanzielle Freiheit (oder finanzielle Unabhängigkeit, je nach Definition). Aber schauen wir uns einmal im Detail an, welche finanziellen Aspekte das vergangene Jahr geprägt haben.
Durchschnittlich 67 Prozent Sparquote
Mein Ziel 2022, die Sparquote durchschnittlich bei mindestens 65 Prozent zu halten, habe ich erfüllt. 67 Prozent sind es am Ende im Gesamtdurchschnitt geworden – also habe ich 2022 durchschnittlich weniger als ein Drittel meiner gesamten Einnahmen aus meinem Angestelltenverhältnis, meiner nebenberuflichen Selbständigkeit und all meiner Nebenprojekte ausgegeben. Das ist schon eine starke Nummer und ich hätte nicht gedacht, dass sich neben den ganzen Reisen eine solche Sparquote schaffen lässt.
Womit wir nicht gerechnet hatten: dass wir sowohl eine Strom- als auch eine saftige Nebenkosten-Rückzahlung erhalten haben. Klar haben wir viel durchoptimiert – seien es die Grundkosten, die Versicherungen, wir wohnen in einer günstigen Mietwohnung, ich verhandle immer mal wieder Verträge nach und vergleiche viel. Aber trotzdem: Sowohl mein Partner als auch ich arbeiten beide im Homeoffice und haben daher in zwei Arbeitszimmern tagsüber Licht und Laptops und Monitore am Strom, nutzen einen Geschirrspüler, bereiten viele Mahlzeiten Zuhause zu, streamen Filme – all das sollte die Strom- und Nebenkostenrechnung eigentlich nach oben treiben.
Tja. Sollte. Ergebnis ist dennoch, dass beide Vorauszahlungen (sowohl Strom als auch Heiznebenkosten) gesunken sind. Das ist mir nicht geheuer und deshalb legen wir vorsichtshalber schon ein bisschen mehr zur Seite. Auf böse Überraschungen haben wir bei der nächsten Abrechnung absolut keine Lust. Trotzdem freue ich mich natürlich über die unerwarteten Geldregen für unsere Haushaltskasse, denn das bedeutet: Weniger Risiko, dass wir bei unerwarteten gemeinsamen Ausgaben auf das jeweilige „Privatvermögen“ zurückgreifen müssen. Es ist ja ein Extra-Puffer in der Haushaltskasse vorhanden.
Humankapital & Karriere: Investieren lohnt sich!
Im Juli habe ich nach einigen Jahren meinen Arbeitgeber gewechselt – voran ging u. a. eine Spezialisierung auf Marketing Projektmanagement. Mit einem Projektmanagement-Zertifikat in der Tasche und einer schönen Auswahl an vergangenen Projekten habe ich einen tollen neuen Arbeitgeber mit mehr Freiheiten gefunden, konnte mein Einkommen erhöhen (was sich natürlich zusätzlich in einer höheren Sparquote niederschlägt) und sammle ab sofort jede Menge neue Erfahrungen – und das auch noch international.
Das bedeutet für mich eine Extraportion Zukunftssicherheit und deutlich mehr Möglichkeiten: Mit meinem Content- und PR-Schwerpunkt war ich bisher auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Jetzt baue ich meine Englischkenntnisse aktiv aus und bin auch noch fachlich breiter aufgestellt. Und das deutlich!
Die Entwicklungschancen rund um Projektmanagement sind fantastisch und ich mag die Abwechslung zwischen organisatorischem Handwerkszeug, Leitungsfunktion und der abwechslungsreichen Arbeit mit Menschen. Sollte mir außerdem irgendwann Marketing auf den Keks gehen, gehe ich eine Türe weiter zu Projekten mit anderem fachlichen Schwerpunkt. Ich liebe es, solche Möglichkeiten zu haben!
So oder so: neue Chancen, höheres Humankapital! Durch diese Schritte (fachlich breiter aufstellen, Grundgehalt erhöhen, internationale Komponente ausbauen) habe ich mein Humankapital bedeutend gesteigert. Hätte ich diesen zukünftigen Vermögenszuwachs durch das höhere Humankapital allein durch passives Einkommen generieren wollen … wow, hätte ich da viel investieren müssen!
Sich um das eigene Humankapital zu kümmern ist und bleibt einfach der größte Hebel von allen. Zur Erinnerung: Hier findest Du eine Anleitung, wie Du Dein eigenes Humankapital berechnen kannst. Das ist meines Erachtens mindestens genau so wichtig, wie den eigenen Stundenlohn (brutto wie netto!) zu kennen. Damit kannst Du Ausgaben ganz anders ins Verhältnis setzen, wenn Du direkt weißt: „Dieses technische Gimmick kostet mich 25 Stunden Arbeit“ bzw. durch eine geschickte Gehaltsverhandlung Dein Humankapital nachhaltig erhöht hast.
Mehr Einkommen durch mehr Einkommensströme
Speaking of Einkommen: Ich glaube nicht, dass meine Einkünfte sich jemals aus so vielen unterschiedlichen Quellen zusammengesetzt haben wie im vergangenen Jahr:
- Angestelltengehalt
- Nebenberufliche Selbständigkeit
- Kapitalerträge: 4.182 Euro (brutto) in 2022 für Dividenden & Zinsen
- Kleinanzeigen-Verkäufe
- Mitfahrgelegenheiten
- Zwischenvermietung der Wohnung bei längerer Abwesenheit
- Bucherlöse via KDP
- Affiliate-Einkünfte
- Payback-Auszahlungen
- Gewinnsparlose
- Neu: VG Wort für den Blog
- Neu: Testballon „Brieflaufzeiten“
Alles rund um die Kapitalerträge 2022 kannst Du im detaillierten Artikel dazu nachlesen.
Mein Blick für Einnahmemöglichkeiten hat sich mit der Zeit absolut geschärft. Diese Liste an Einkommensquellen sah vor wenigen Jahren noch deutlich kürzer aus. 2022 kamen erstmals VG Wort-Zahlungen für den Blog dazu, wobei diese aktuell nicht wirklich der Rede wert sind. Es würde mich in jedem Fall sehr freuen, wenn sich das Bloggen auf diese Weise ein bisschen finanziell auszahlen würde – einen kleinen Bonus nimmt man ja immer gern mit.
Da ich mir für 2023 ambitionierte Ziele gesetzt habe, müssen abermals neue Einkommensquellen her. Da meine eigene Liste schon lang ist, heißt es wieder: kreativ werden, die Ärmel hochkrempeln und schauen, was noch in mein Leben passt, ohne ein weiteres Hamsterrad zu generieren.
Dafür habe ich bereits den Grundstein gelegt: Aktuell probiere ich Umfragen über Brieflaufzeiten aus. Dabei geht es im Grunde darum, der Post dabei zu helfen, die Dauer ihrer Briefzustellungen festzuhalten. Das gibt zwar kein großes Geld, aber ich lasse mich ja gern für Dinge bezahlen, die ich sonst auch machen, wie in diesem Fall: zum Briefkasten gehen. Wenn der Aufwand mit der Aufwandsentschädigung gut im Verhältnis steht, gebe ich der Option eine längere Chance. Wenn nicht, lasse ich es nach einem Testballon wieder bleiben. Aber einen Versuch ist es immer wert!
Auch Bilder auf Stockportalen einzustellen und zu verkaufen stehen auf der Liste, und im Buch „Feierabendboss“ von Christian Schmid und Rubén Alvarez Barrera* habe ich schon weitere Ideen gefunden, die gut zu mir passen könnten. Wie gesagt: das alles muss mir entweder sehr viel Freude machen und sich nicht wie Arbeit anfühlen, oder mich eine Erfahrung reicher machen. Ideal wäre es, einen Weg zu finden, nicht ständig Zeit gegen Geld tauschen zu müssen. Alles, was sich skalieren lässt, steht entsprechend hoch im Kurs!
Außerdem arbeite ich schon wieder am nächsten Buchprojekt und werde gleichzeitig probieren, die bestehenden schon publizierten Bücher mit geringem Zusatzaufwand ebenfalls zu skalieren, beispielsweise durch Übersetzungen in andere Sprachen. So lässt sich vielleicht mit verhältnismäßig kleinem Aufwand – die Hauptarbeit durch die Erstellung der Grundtexte, der Buchcover und Beschreibungen ist schließlich schon erledigt – ein besseres Ergebnis erzielen.
Das passive Einkommen auf neuem Höchststand
Kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte: Wie hat sich das passive Einkommen bei mir entwickelt? Schließlich ist das einer der wichtigsten Faktoren bei meinem Vermögensaufbau.
Das Ziel für 2022 war ambitioniert – und trotzdem konnte ich es sogar übererfüllen: Über 4.000 Euro an Kapitalerträgen konnte ich 2022 verzeichnen. Ein toller Meilenstein, über den ich mich ehrlich freue.
Von den insgesamt 4.182 Euro passivem Einkommen kamen:
- 2.627 Euro aus Dividenden
- 1.444 Euro aus P2P-Zinsen
- und 111,08 Euro aus weiteren passiven Quellen (Bankgeschäftsanteile & Crypto Staking).
Ganze 85 Dividendenzahlungen konnte ich 2022 verzeichnen, wobei meine zwei Monatszahler inzwischen vollständig aufgebaut sind. (Ich schließe es allerdings nicht aus, sie zu erweitern, wenn die Marktlage bzw. die Strategie es erfordern. Sind schließlich schöne, solide Werte.)
Mein Portfolio umfasst aktuell 49 Aktien, von denen einige keine Dividenden zahlen oder aus Abspaltungen stammen. Insgesamt sind es zu viele Werte für meinen Geschmack, wobei für Verkäufe gerade ein denkbar schlechter Zeitpunkt ist. Also heißt es: geduldig sein und im richtigen Moment Entscheidungen treffen.
Um die neuen Ziele 2023 zu erreichen, habe ich meine FI-Strategie angepasst. Und woran ich definitiv nicht vorbeikomme ist, neben dem Fokus auf Ausschüttungen ein höheres Einkommen zu generieren. Die Herausforderung wird sein, vor lauter Side Hustles nicht in ein weiteres Hamsterrad zu geraten und massiv an Freizeit oder Lebensqualität einzubüßen.
Weitere Achievements 2022: einfach mal stolz sein
Das waren also die großen Punkte und harten Zahlen. Aber: Es gab noch so viel mehr, was ich 2022 bewegt habe. Und das betrifft einerseits meine Finanzen, andererseits mein Rich Bitch Project – aber auch schlicht mein Privatleben. Und da möchte ich Dir einen kleinen Einblick geben:
Achievements bei meinen Finanzen
- Konten reduziert
- 1. Depot(teil-)übertrag glattgelaufen
- Ziel erreicht: über 4.000 Euro passives Einkommen
- Neue Einkommensquellen klargemacht
- Zunehmender Verkaufserfolg von „Konsumfasten für Anfänger“
Achievements beim Rich Bitch Project
- Die 5.000er Marke an Instagram-Followern geknackt
- Über 40.000 Aufrufe meines Blogs bei 18 publizierten Beiträgen in 2022
- Interviewanfrage Finanzrocker-Podcast
- Shortlist des Finanzblog-Awards
- Zunehmend Feedback von Lesern & Followern: Rich Bitch Project inspiriert sie <3
Persönliche Achievements
- 3 Wunschziele/2 neue Länder besucht (Azoren, Indonesien und Spreewald)
- 1. Kinderbuch publiziert
- Lebenswunsch erfüllt: eigener Hund
- Lange geplant, endlich umgesetzt: gelernt, mit dem Daumen am Smartphone zu tippen
- Ausmist-Challenge: 300 Dinge aussortiert
- 42 Wandertouren in 2022 mit insgesamt 451 km in 143 Stunden und mit 18.900 hm (36.600 kcal)
- Erste Touren mit leichten Steigeisen (natürlich Second Hand)
- Sportliche Gesamtaktivität 2022:
- 270 Aktivitäten
- 402 Stunden unterwegs
- 95.140 kcal verbraucht
- Gesamtdistanz zu Fuß oder mit dem Rad: 1.450 km
Und wie geht es nun weiter?
Jetzt heißt es: die passenden ETFs und Aktien für meine geplante Strategieänderung zu finden, neue Einkommensquellen erschließen und daneben das Leben nicht zu vernachlässigen.
Wie lief 2022 bei Dir? Lass es mich in den Kommentaren wissen – ich freu mich drauf!
super Post. Bin schon gespannt auf den Jahresrückblick 2023
Hi Sophie, das ist ja lieb – danke Dir, dann gebe ich mir mit dem Jahresrückblick 2023 extra viel Mühe 😉
Stay Tuned,
Sventja
Wow, 40.000 Aufrufe bei nur 18 Posts!? Das ist mega! Das muss man erst einmal nachmachen. Auch dein passives Einkommen kann sich sehen lassen.
Bin sehr gespannt, was sich dieses Jahr alles bei dir tut.
LG
Dominik
Klingt alles gut! *daumenhoch* Hast du weitere Informationen zu den Umfragen für Postlaufzeiten?
Ich hatte schonmal drüber nachgedacht, meine spärliche Freizeit für bezahlte Umfragen zu verwenden. Aber solange ich noch am Ausmisten bin Zuhause und gute „Einkünfte“ über Ebay Kleinanzeigen generiere, habe ich die das zurückgestellt, zumal ich gelesen habe, dass man nur so 10 € im Monat erhalten kann (weiß nicht ob es stimmt).
Wenn du deine Erkenntnisse teilen würdest. wäre das klasse.
Gratulation zum eigenen Hund! 🙂
Aktive Umfragen mache ich aktuell nicht mit, und so zeitintensiv, wie sich die Brieflaufzeiten gestalten, werde ich davon vermutlich auch wieder Abstand nehmen … aber ich stelle diese Option gerne mal in einem eigenen kleinen Artikel vor. Letztlich hilft man der Post und Co., genau zu erfahren, wann ein versendeter Brief ankommt. Aber die „Aufwandsentschädigung“ ist wirklich kaum der Rede wert, scheint aber auch von Region zu Region unterschiedlich intensiv zu sein.
Und danke bzgl. Gratulation. Beste Entscheidung ever. Wenn auch insgesamt teurer als gedacht … 😀 Auch darüber vielleicht mal einen Artikel?
Stay tuned,
Sventja