Vermögensaufbau ist wie Haareschneiden: Monatsrückblick Juli & August 2024
Vermögensaufbau ist wie Haareschneiden: Monatsrückblick Juli & August 2024

Vermögensaufbau ist wie Haareschneiden: Monatsrückblick Juli & August 2024

Nach den starken Dividendenmonaten im Frühjahr geht der Trend in den passiven Einkünften im Sommer eher wieder nach unten – wie zu erwarten war. Trotzdem zeigt der Vergleich zu den vorangegangenen Jahren, dass sich die Steigerung der Kapitalerträge mehr als nur sehen lässt!

Außerdem bekomme ich mit dem passiven Einkommen aus Juli und August für immerhin fast einen kompletten Monat meinen Abschlag für Mietanteil, Lebensmitteleinkäufe, Strom, Internet, Auto und Co. gedeckt, während ich im Juli noch einen kleinen P2P-Meilenstein und im August einfach mal die Halbzeit auf dem Weg in die finanzielle Freiheit erreicht habe.

Aber nun der Reihe nach.

Finanzielle Eckdaten Juli 2024:

  • Sparquote Juli: 59 %
  • Rich-Bitch-Status: 48,2
  • Passive Einkünfte aus Dividenden und Zinsen: 412,76 Euro

Finanzielle Eckdaten August 2024:

  • Sparquote August: 63 %
  • Rich-Bitch-Status: 50,1
  • Passive Einkünfte aus Dividenden und Zinsen: 455,39 Euro

Aktien & ETFs

Auf 230,68 Euro an Dividenden bin ich im Juli gekommen. Nicht die Welt im Vergleich zum Mai, aber im Vergleich zum Vorjahr eine saftige Steigerung. Denn hier habe ich die Dividenden genau verfünffacht.

So für sich alleine gesehen können solche Erfolge leicht untergehen. Ich bin absolut kein Controlling-Freak, doch dass die Kurve hier steil nach oben geht, dürfte auch dem letzten Zahlenmuffel auffallen – aber dafür muss man halt hier und da eine Excel bemühen. Die Neuausrichtung in Richtung Dividenden- statt Wachstumsstrategie macht sich in den schwächeren Monaten jedenfalls nochmal heftiger bemerkbar als in den ohnehin starken Dividendenmonaten.

Im Juli hatte ich folgende Dividenden zu verzeichnen:

  • Pfeiffer Vacuum
  • Realty Income
  • Enel
  • LTC
  • Orion Office REIT
  • Alibaba
  • Nike

Neben meinen Sparplanausführungen gab es im Juli keine Einmalkäufe. Das habe ich mir für den August mit seinem kleinen Dip aufgehoben 😊

Im August sind die folgenden Dividenden eingetrudelt:

  • OMEGA Health
  • AT&T
  • Realty Income
  • Enel
  • LTC
  • Apple
  • ASML
  • ING Group
  • Verizon Communications

Auf eine Summe von 294,70 Euro an August-Dividenden bin ich so gekommen. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt: auch im August konnte ich die Dividenden mehr als verdoppeln.

In diesen zwei Monaten habe ich also insgesamt 525,38 Euro an Dividenden erhalten. Das alleine deckt schon meinen Anteil an einer kompletten Monatsmiete – warm!

Und damit die Einkünfte sich weiter so schön entwickeln, habe ich noch einen außerplanmäßigen Aktienkauf getätigt und mir eine erste Tranche Nvidia zugelegt. Vor 3-4 Jahren stand ich vor der Entscheidung, ob ich auf Nvidia oder Intel setze. Damals habe ich mich für Intel entschieden und habe mich natürlich die letzten Jahre ordentlich über diese Entscheidung geärgert. Aber es macht keinen Sinn, vergossener Milch nachzutrauern. Und da ich noch gute 25-30 Jahre als aktive Investorin vor mir haben dürfte, bin ich eben ab jetzt umso mehr gespannt, wie sich der Kurs entwickelt.

P2P & Bankzinsen

In erster Linie dank Bondora Go & Grow konnte ich im Juli 116,49 Euro P2P-Zinsen einstreichen. On top kamen noch 65,59 Euro an Bank- und Depotzinsen. In Summe kam ich im Juli also auf 182,08 Euro aus der Einkommensquelle „Zinserträge“.

Dabei habe ich im Juli – wie im Juni absehbar war – erfolgreich die 3-Euro-Zinsen-pro-Tag-Hürde bei Bondora Go & Grow genommen und steuere nun auf den nächsten Meilenstein zu: 5 Euro am Tag. Wir sprechen uns in etwa 10.000 Euro wieder!

Im August kamen noch einmal 108,18 Euro an P2P-Zinsen dazu und auch die Bank- und Depot-Zinsen schlugen mit immerhin 52,51 Euro zu Buche.

Der gesamte Posten „Zinsen“ hat sich in den zwei Monaten also auf sanfte 342,77 Euro aufaddiert. Wow!

Passives Einkommen im Juli und August 2024

412,76 Euro Kapitalerträge im Juli und 455,39 Euro im August haben dazu beigetragen, meinen Vermögensaufbau zu fördern. Danke für also insgesamt 868,15 Euro passive Erträge in diesen zwei Monaten!

Damit ist schon wieder ein halber Monat finanzielle Freiheit (mit Spaßgeld und allem Drum und Dran) geschafft und gleichzeitig konnte ich das passive Einkommen im Vergleich zu 2023 (486,66 Euro für Juli + August) fast verdoppeln – um bei den jährlichen Vergleichen zu bleiben. Wenn das mal keine Motivation ist, weiterzumachen, dann weiß ich auch nicht.

Für mich bedeutet das in erster Linie: Meine Strategie greift, die grauen Theorien hauen hin, und ich werde genau so weitermachen. 2025 vielleicht mit anderen Einzelaktien im Sparplan, aber die Richtung passt.

Aus meinem Leben

Juli und August standen ganz im Fokus, Erlebnisdividenden zu sammeln und gut zu mir zu sein. Dazu gehörte auch ein bisschen Selfcare, und schon sind wir mitten im frugalen Lifestyle:

Mir ging meine Frisur schon eine ganze Weile auf den Wecker und ich kann mich in den letzten 5 Jahren an nicht einen einzigen Friseurbesuch erinnern, bei dem ich nicht völlig frustriert und um 55 Euro ärmer mit dann doch wieder nur geschnittenen Spitzen statt mit einem neuen Style dastand.

Also habe ich mir an Valentina von Minimal_Frugal ein Beispiel genommen, wieder einmal zur Haareschneideschere gegriffen und noch etwas selbstbewusster als sonst kurzen Prozess gemacht. Und weil es so schön war, gabs noch eine neue Haarfarbe on top. Kosten: 7 Euro für die Färbung, that’s it.

Ergebnis: Ich bin rundum zufrieden und fühle mich pudelwohl mit der neuen Frisur. Kostenseitig geht es kaum sparsamer. Win-win!

Vermögensaufbau ist auch nur langfristiges Haareschneiden

Beim letzten Monatsrückblick gab es eine kleine Diskussion, wie sehr man sich manchmal ärgert, wenn man (viel) Geld für etwas ausgibt und hinterher feststellt, dass Preis-Leistung einfach null stimmt. Seien es Mahlzeiten in Restaurants, Kleidung, und in meinem Fall waren das schon viel zu lange Friseurbesuche.

Ich liebe es so sehr, mit selbstgeschaffenen Limitierungen à la „das kriege ich bestimmt nicht selbst hin“ zu brechen und nicht mehr darauf angewiesen zu sein, dass irgendjemand ein Problem oder einen Wunsch für mich regelt.

So ist es auch mit dem Vermögensaufbau: vielleicht macht es deshalb so viel Spaß, weil man irgendwann versteht, dass man das Ganze selbst in der Hand nehmen kann und Gestaltungsspielraum hat – und nicht dem Schicksal, dem Staat und der Rente hilflos ausgeliefert ist, sondern eigenständig etwas bewegen und gestalten und erschaffen kann.

Dieses Wissen entspannt und nimmt Druck aus der ganzen Sache, und aus einem notwendigen Übel wird plötzlich ein nettes Hobby, das ganz nebenbei das gesamte Leben positiv beeinflusst.

Das lässt sich auf so viele Lebensbereiche übertragen. Haare selbst schneiden (sorry an alle talentierten Friseure, die einen tollen Job machen und ihr Geld mehr als verdient haben!), selbst den Vermögensaufbau rocken, selbst den Körper mit Sport und Ernährung gestalten – und so weiter. Und das ist die perfekte Überleitung zu meinem schönen Erfolg im August:

Meilenstein: Die halbe finanzielle Freiheit ist geschafft!

Manche Dinge merkt man ja erst rückblickend. Und dass ich einfach mal nebenbei die Hälfte von meinem großen Ziel auf dem Weg in die Finanzielle Freiheit erreicht habe, ist mir auch erst im Nachhinein aufgefallen. Dafür habe ich mich umso mehr gefreut und war zugegeben auch ein bisschen baff, dass das einfach passiert ist.

Als ich 2018 die Segel dafür aktiv gesetzt habe, hätte ich im Leben nicht damit gerechnet, innerhalb von nur 6 Jahren bereits die Halbzeit einläuten zu können.

Selbst wenn ich morgen auf die Idee kommen sollte, mit dem ganzen Finanz-Spaß aufhören und nicht mehr aktiv zu investieren: Das Maß an Sicherheit und Unabhängigkeit, das ich heute schon durch das selbst aufgebaute Vermögen genießen darf, überrascht mich fast mehr als die kurze Dauer, die es benötigt hat, es aufzubauen.

Solange es nicht zu einer Enteignung oder Hyperinflation kommt, werde ich nie wieder vollständig mittellos sein. Und wenn es genau so weitergeht wie heute, müsste ich nach einer konservativeren Version der 4-Prozent-Regel im Alter von 44 Jahren meine Grundausgaben vollständig aus meinem Bestandsvermögen begleichen können.

Aber dazu in einem eigenen Artikel bald mehr.

Und Du? Wie liefen der Juli und der August bei Dir? Und wie steht es bei Dir um deine Meilensteine?

5 Kommentare

  1. Ein toller Vergleich zwischen Vermögensaufbau und Haareschneiden! Geduld und kontinuierliches Dranbleiben zahlen sich aus – sowohl bei den Finanzen als auch bei der eigenen Frisur. Besonders inspirierend finde ich, wie du mit kleinen Schritten große Meilensteine erreichst, sei es beim Investieren oder im Alltag. Es motiviert mich, auch meine eigenen Finanzen noch fokussierter anzugehen. Danke für die ehrlichen Einblicke und den Motivationsschub!

  2. Ilona

    Hallo Sventja,
    ich bin hier (fleißige aber stille) Leserin.
    Heute möchte ich dir ein „danke“ da lassen.
    Danke für deine inspirierenden und motivierenden Artikel.
    Mit deiner beständigen und ruhigen Art zu investieren machst du auch anderen Lust darauf. Ich freue mich jedes Mal, wenn es etwas Neues zu lesen gibt. Vorallem auch die Berichte über deine workation finde ich interessant.

    Viele Grüße
    Ilona

    1. Hallo Ilona, danke für Deinen lieben Kommentar! Inspiration ist genau mein Ziel – mega, wenn die Rechnung aufgeht 🙂 Na wenn Dich der Part zu den Workations interessiert, werde ich da die Tage nochmal tiefere Einblicke geben. Dieses Jahr war sehr workation-reich und ich habe noch gar nicht alles hier auf dem Blog aufgearbeitet. Folgt asap! Freu mich sehr, dass Du mich – egal ob laut oder still – begleitest 🙂 stay tuned!

  3. Medicus

    Hey Sventja, wie immer beeindruckende Zahlen bei Dir. Es ist für mich klar, dass die zweiten 50% sicher nicht so viel Zeit benötigen wie die ersten 50%, Den Trick mit dem Friseur halte ich seit dem Jahr 2000 so, spart nicht nur Geld sondern auch Zeit :-), In meinem Depot ist es dieses Jahr auch sehr gut gelaufen, habe nach Juli bereits das Dividendenziel des Jahres erreicht (waren 3000 Euro), insgesamt dürfte es auf eine Steigerung von gut 30% hinauslaufen. Selbst wenn es jetzt zum Jahresende eine Korrektur gibt, sollte das Depot deutlich positiv aus dem Jahr kommen. Auch meine Laufziele sind im grünen Bereich, die 1000km am Jahresende noch machbar- Gesundheit vorausgesetzt. Viel Glück für den Rest des Jahres!

    1. Hallo Medicus! Ich bin auch fest davon überzeugt, dass die zweiten 50% noch fixer gehen können – jetzt helfen ja auch die Zinseszinsen bereits mit. Glückwunsch zum erreichten Dividendenziel! Klasse! Schön, dass es auch wortwörtlich bei Dir „läuft“. Der Sportfaktor kommt bei mir aktuell kürzer als es mir lieb ist – 1.000km sind aber eine Wucht! Viel Erfolg weiterhin und ich bin gespannt auf Dein Update beim Jahresrückblick 🙂

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