„Der eigentliche Sinn des Reichtums ist, freigiebig davon zu spenden.“
Blaise Pascal, französischer Religionsphilosoph und Naturwissenschaftler
Flutkatastrophen, Kriege – in den letzten Jahren und gerade aktuell ist das Thema „Spenden“ wieder super präsent. Grund genug, diesen Artikel, der im Dezember 2019 entstanden ist, auf den neuesten Stand zu bringen. Denn die Frage bleibt wie eh und je: Warum sollte man gerade als Investor etwas abgeben, das dann in der Vermögensaufbauphase fehlt?
Spenden ist für Investoren Pflicht
Die Antwort ist einfach: Es ist wichtig, sowohl Nehmen als auch Geben zu können und dabei vielleicht sogar zu einer etwas faireren Verteilung von Reichtum auf der Welt beizutragen. Vor allem, wenn man selbst mehr hat, als man braucht.
Wie mein Uropa immer sagte: „Reich ist, wer eine Kartoffel mehr hat, als er essen kann.“
Mit der finanziellen Unterstützung tragen wir dazu bei, dass jemand sicherer und sorgenfreier leben kann als vorher. Dass Kinder den Luxus einer Schulbildung genießen dürfen, der ihnen sonst verwehrt bleibt. Dass Tiere geschützt und gerettet werden, die sonst keine Fürsprecher haben. Oder dass wir etwas netter zu unserem Planeten sind, zu unseren Meeren und allem, was da so kreucht, fleucht, wächst und fließt – und sich dieser Aufgabe mehr Menschen annehmen, wenn mehr finanzielle Ressourcen dafür zur Verfügung stehen.
Die Säulen eines reichen Lebens
Reichtum aufzubauen soll bekanntlich auf mehreren Säulen fußen. Manche Säulen sollen dem Vermögensaufbau und als Notfallpolster dienen, andere dem „Spaß im Leben“, und eine Säule soll das Geben sein, um sich an den Bedürfnissen unserer Gesellschaft zu beteiligen. Dazu wusste auch Buddha ein paar Anhaltspunkte zu geben:
„Die vier Empfehlungen sind klar:
- Dein Reichtum sollte ehrlich erworben sein,
- dich selbst zufrieden machen,
- du sollst spenden
- und vor allem nicht anhaften, weil du weißt, dass du alles wieder hergeben musst.
Manche fragen sich vielleicht, wie man auf ehrliche Weise Reichtum erwerben kann und ob man nicht arm wird, wenn man zu viel abgibt und spendet.
Der Buddha gibt folgende Antwort:
‚In 91 Weltzeitaltern, an die ich mich erinnere, weiß ich nicht, dass da irgendeine Familie einstmals durch Almosengeben auch nur im Geringsten geschädigt wurde. Alle Familien, die reich, steinreich waren, die große Besitztümer, viel Gold und Silber, viele Schätze, viel Getreide hatten – alle diese sind es geworden durch Geben, durch Wahrhaftigkeit und durch Zügelung.‘
(Gruppierte Sammlung 42 / 09, übersetzt von H. Hecker)“
Auch im Islam ist das Geben und Spenden fest verankert: „Eine der fünf Säulen des Islam ist die Unterstützung der Bedürftigen, auch ‚Zakat‘ genannt. Muslime, die nicht selbst hoch verschuldet sind oder unter dem Existenzminimum leben, sollen in der Regel 2,5 Prozent ihres ‚ruhenden Netto-Kapitalvermögens‘ spenden. Als ruhendes Vermögen gelten unter anderem Bargeld, Schmuck und Mieterträge.“
Es muss ja nicht gleich die Hälfte des eigenen Vermögens sein wie bei den Milliardären dieser Welt. Aber ein wenig zurückgeben tut anderen gut, und – seien wir ehrlich – einem selbst ebenfalls.
Wie viel sollte man spenden und hoch sind Spenden normalerweise?
Gehörst Du eher zu den Knausern oder zu den Freigiebigen? „Spenden“ ist nicht unbedingt das Nummer-Eins-Partythema. Wie soll man eine grobe Hausnummer einschätzen können? Da habe ich etwas für Dich 🙂 Wie viel in der eigenen Alters- und Verdienstklasse durchschnittlich gespendet wird, siehst Du hier:
Kürzlich las ich irgendwo von 1 Prozent des Jahreseinkommens (netto) als Richtwert, an anderer Stelle findet man bis zu 5 Prozent: „Anhand von Zahlen einer US-weiten Umfrage rechnete die Dachorganisation der amerikanischen Wohltätigkeitsverbände vor: Haushalte mit einem Jahreseinkommen von weniger als 25.000 Dollar spenden 4,2 Prozent ihres kümmerlichen Budgets, Reiche ab 100.000 Dollar aufwärts geben dagegen nach eigenen Angaben nur 2,7 Prozent ab.“ Das wären um die 1.000 bis 2.700 Dollar jährlich.
So viel – oder wenig? – spenden die Deutschen
In Deutschland ist die Spendenkultur eher verhalten: Man spricht auch nicht darüber. Wie grundsätzlich über Geldthemen und Aktienkultur (wobei letzteres sich erfreulicherweise zu wandeln scheint). Übrigens ist die Spendenbereitschaft laut Aktion Deutschland Hilft weltweit in Myanmar am größten. Klar: Das Land hat sich als größtes Ziel „Glück“ auf die Fahnen geschrieben – für alles und jeden. Selbst wenn Armut dort nach wie vor ein großes Thema ist, haben 81 Prozent der ex-burmesischen Bevölkerung selbst schon einmal Geld dem Gemeinnutzen übergeben und gespendet. Darauf folgt UK, Malta, für mich noch einmal eine Überraschung: Thailand, und schließlich die Niederlande.
„Die Spendenbereitschaft der Deutschen liegt im World Giving Index auf dem 20. von 126 Plätzen. Fast jeder zweite Bundesbürger hat der Studie zufolge schon für gemeinnützige Zwecke gespendet. Auch der Deutsche Spendenrat erhebt jährlich Zahlen zum Spendenverhalten in Deutschland. Die aktuelle GfK-Studie zeigt: Immer weniger Menschen in Deutschland spenden – aber diejenigen, die spenden, geben immer mehr. 2018 spendeten 20,5 Millionen Menschen. Das sind knapp 31 Prozent der Bevölkerung.“
Wer von tragischen Ereignissen betroffen ist, spendet mehr
Die Erlebnisse 2020 haben unsere Spendenbereitschaft allerdings signifikant beeinflusst. Laut der „Bilanz des Helfens“ des Deutschen Spendenrats veränderten sich das Spendenverhalten und die Spendenhöhe durch die Corona-Pandemie:
„Im Monatsverlauf (Anm.: 2020) zeigt sich ein fast durchgängiges Wachstum der Spendenbereitschaft gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten. Dabei ist auffällig, dass sich die Spendenbereitschaft parallel zu den Infektionszahlen/Lockdownmaßnahmen entwickelt.
So sind die stärksten Steigerungsraten, teilweise im deutlich zweistelligen Bereich, mit dem ersten harten Lockdown im Frühling (März +13%) und im zweiten harten Lockdown im Spätherbst/Winter (November +7%) zu verzeichnen.“
Kaum bin ich involviert, schon rollt viel eher der Rubel. Doch auch hier gilt:
„Rund 19 Millionen Menschen haben im Kalenderjahr 2020 Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen gespendet, was nur noch 28,5% der Bevölkerung entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr waren das etwa eine halbe Million Menschen weniger. Der Rückzug der Spender verteilt sich dabei über alle Altersgruppen mit Ausnahme der 30 bis 39 jährigen Spender, welche stabil bleiben.“
Einmal mehr zeigt sich: Es werden weniger Personen, die Geld spenden. Aber wer einmal damit angefangen hat, spendet immer höhere Beträge.
Wer erhält die ganzen Spenden?
Es gibt in der Spendenlandschaft immer wieder „Trendthemen“, für die besonders gerne gespendet wird.
2020 entwickelten sich die Spenden wie folgt:
- 75,6% der Spenden gingen an humanitäre Hilfe – v. a. die Not- und Katastrophenhilfe legte um 3% zu (plus 149 Mio. Euro)
- 7,2% gehen an den Tierschutz – eine Steigerung um 88 Mio. Euro
- 3,3% erhielt der Umwelt/Naturschutz
- 2,8% gingen an Kultur- und Denkmalpflege, die somit um 22 Mio. Euro 1,4% stieg
- Sport sank von 3% auf 1,4%, bezogen auf das Gesamtspendenvolumen (minus 76 Mio Euro)
- die restlichen 9,7% verteilten sich auf verschiedene weitere wie u. a. Konfessionelle Organisationen: Spenden für evangelische Organisationen sanken um 0,5%, für katholische Organisationen stiegen sie um 1%
Ohne die Ü70-Jährigen bricht unsere Spendenkultur zusammen
Armes Deutschland? Der Knackpunkt scheint laut Aktion Deutschland Hilft auch am Alter zu liegen:
„Am größten ist die Spendenbereitschaft in Deutschland bei den über 60-Jährigen. Die Hälfte aller Spenden kommen von dieser Generation. Den zweitgrößten Anteil tragen die über 70-Jährigen bei.“
Und auch der Deutsche Spendenrat bestätigt, dass nach wie vor die Generation 70plus am meisten spendet: „Ihr Anteil am Gesamtspendenvolumen stieg sogar von 40,8% auf 43,8%. Zulegen konnte auch das durchschnittliche Spendenvolumen pro Spender (402 Euro pro Spender gegenüber 344 Euro in 2019), ebenso wie die Anzahl der Spender in der Altersgruppe. Diese liegt mit 5,9 Mio immer noch weit über den anderen Altersgruppen, obwohl in der Generation 70plus die Anzahl der Spender im Jahr 2020 den deutlichsten Rückgang zu verzeichnen hat (minus 209.000 Spender).“
Das führt uns zu einem signifikanten Problem: Bleibt diese Entwicklung konstant, bricht uns durch den demografischen Wandel die Spendenkultur weg. Bei den nachfolgenden Generationen ist Spenden einfach bei weitem nicht so präsent wie bei den Personen, die vor 1960 geboren wurden.
Warum spenden Menschen überhaupt?
Besonders spannend sind die Gründe, warum gespendet wird:
Warum auch immer: Mit Haben und Geben gehen die Deutschen verkrampfter um, als sie müssten. Aber genau so verhält es sich ja mit Reichtum insgesamt. Stand heute hat man große Hoffnung in die heute 30- bis 39-Jährigen, da hier die Spendenbereitschaft konstant ist und bisher auch nicht sinkt. Aber vielleicht wird in dieser Altersgruppe einfach viel gespendet, weil hier das Gehaltslevel recht hoch und in vielen Fällen noch keine Familie da ist?
So hohe Spenden-Kosten und Verwaltungsgebühren sind okay
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was okaye und was übertrieben hohe Kosten sind: 10 bis 30 Prozent sind ein guter Richtwert. D.h. wenn von 100 Euro noch 70 Euro beim eigentlichen Projekt ankommen, ist das deutlich mehr als bei anderen Organisationen. Schade! Klar ist es kein Geheimnis, dass Administrations- und Werbekosten anfallen müssen, aber die Höhe fand ich trotzdem überraschend. Insgeheim hatte ich gehofft, dass Ausgaben von 30 Prozent die Ausnahme und nicht die positive Regel seien.
Daher lohnt es sich durchaus, sich vorab zu erkundigen, bei welcher Organisation die Spende in welcher Höhe beim Ziel ankommt – die Unterschiede dabei sind enorm!
Steuern, Kosten, Verwaltungsgebühren: Darauf sollte man beim Spenden achten
Spenden kann man in Höhe von maximal einem Fünftel der gesamten Einkünfte von der Steuer absetzen. Gleichzeitig macht es uns der Gesetzgeber besonders einfach, Spenden bis 300 Euro bei der Steuer anzugeben: Im Katastrophenfall und eben bis zu der Grenze von 300 Euro benötigen wir keinen offiziellen Spendennachweis (Spendenbescheinigung, Zuwendungsbestätigung oder Spendenquittung), sondern eine Kopie oder ein Screenshot der Buchungsbestätigung der Überweisung genügen als sogenannter vereinfachter Nachweis. Praktisch!
Auch ein Kontoauszug genügt als Nachweis, allerdings müssen alle Angaben außer der eigentlichen Spende unbedingt geschwärzt sein, damit das Finanzamt den Kontoauszug annehmen darf.
Das heißt: Jede Spende, die für sich genommen unter 300 Euro bleibt, kann ich problemlos in der Steuererklärung angeben. Dabei zählt jede Spende für sich, die 300 Euro beziehen sich nicht auf den absetzbaren Jahresgesamtbetrag an Spenden.
Diese Regelung des einfachen Spendennachweises gilt übrigens auch grundsätzlich für Katastrophenfälle: Sobald die Behörden den Katastrophenerlass in Kraft setzen, kann gespendet werden, ohne eine Spendenquittung dafür einreichen zu müssen. Dies gilt beispielsweise beim aktuellen Krieg in der Ukraine: Unabhängig von der Höhe der Spende genügt auch ein PC-Ausdruck vom Online-Banking, um die Spende bei der Steuererklärung geltend machen zu können.
Übrigens gibt es auch einen praktischen Spendenrechner, wenn Du gegenprüfen möchtest, ob weitere Spenden sich eventuell positiv auf eventuelle Steuerersparnisse auswirken könnten.
Spenden-Sonderfälle als Arbeitnehmer
Pro-Tipp 1: Bei inländischen Katastrophen wie z. B. der Flutkatastrophe 2021 in Deutschland kannst Du als deutscher Staatsbürger Spenden von Deinem Brutto- statt vom Netto-Gehalt bezahlen! „Arbeitslohnspende“ nennt sich das, muss aber vom Arbeitgeber – aufgrund etwas höherer organisatorischer Aufwände – angeboten werden und gilt eben nur bei inländischen Katastrophenfällen.
Pro-Tipp 2: Manche Arbeitgeber starten während Katastrophenfällen wie dem Ukraine-Krieg gemeinsame Sammelaktionen, bei denen der von den Mitarbeitenden gespendete Betrag aufgestockt oder sogar verdoppelt wird. Frag doch bei Deinem Arbeitgeber nach, ob er sich zu einer solchen Aktion ebenfalls bereiterklärt – oder ob es das vielleicht sogar schon gibt.
Wie erkenne ich seriöse Spenden-Organisationen?
Leider gibt es – auch oder vor allem beim Tierschutz – einige schwarze Schafe, die mit hochemotionalem Druck zum Spenden animieren, aber gleichzeitig nicht nachweisen, was mit den Geldern passiert oder einfach so hohe Verwaltungsaufwände haben, dass bei den Tieren selbst kaum noch Hilfe ankommen kann.
Deshalb kann es helfen, auf ein paar explizite Aspekte zu schauen, bevor man entscheidet, wohin das eigene Geld gespendet werden soll:
- Hat die Organisation ein Siegel? So z. B. das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI)
- Publiziert eine Organisation auf ihrer Website ausführliche Informationen über Projekte? Gibt es einen offiziellen Jahresbericht mit Finanzzahlen?
- Gibt es eine Adresse für Nachfragen? Seriöse Organisationen geben Spendern die Möglichkeit, Auskünfte zu Projekten einzuholen.
- Sind die Kosten für Werbung und Verwaltung transparent? Und betragen sie nicht mehr als 30 Prozent der Ausgaben?
- Sind die Werbematerial einigermaßen sachlich oder völlig emotionale Bettelbriefe mit grausamen Bildern? Spender emotional unter Druck zu setzen ist für seriöse Organisationen nicht die „feine englische Art“.
- Wird bei der Haustürwerbung zur Unterschrift gedrängt oder wird nur informiert bzw. Informationsmaterial dagelassen?
- Können Spendensammler auf der Straße ihren Mitgliedsausweis vorzeigen inkl. Name des Sammlers und Hinweis zur erfolgsabhängigen Vergütung (Provision)?
- Belegt ein Freistellungsbescheid des Finanzamtes offiziell die Gemeinnützigkeit der Organisation?
This is my way: dort gehen meine Spenden hin
Es heißt zwar immer, dass jeder Euro hilfreich wäre. Aber Kosten und Nutzen wollen trotzdem ins Verhältnis gesetzt werden. Seit der ersten Recherche für diesen Artikel habe ich daher meine eigene Splittung etwas angepasst und sende mind. 60 Euro regelmäßig an diese Organisationen:
2019 habe ich insgesamt 8 Projekte unterstützt und je zwischen 50 und 200 Euro gespendet. 2020 habe ich das Ganze schon etwas effektiver gestaltet, indem ich je Organisation einfach die Summe erhöht habe, so dass es sich für die jeweilige Organisation überhaupt lohnt, was ich gebe.
- 2 lokale Tierheime per quartalsweisen Dauerüberweisung
- Vergessene Pfoten e.V.
- mehrere Lose der Aktion Mensch (auch als Geschenk zu Weihnachten etc. gerngesehen)
- DRK
- Johanniter
- BUND
- Ärzte ohne Grenzen
Obendrauf kommen noch kleinere Spendenläufe etc. und auch, wenn das alles keine Großspenden sind, bin ich sehr dankbar, dass Spenden für mich heute so einfach möglich ist. In meiner Studienzeit ging da deutlich weniger und es fiel unvergleichlich schwerer, monatlich ein wenig Geld abzuzwacken, um z. B. das Tierheim zu unterstützen. Umwelt- und Tierschutz sind bis heute Themen, bei denen ich gerne etwas mehr gebe.
5 Schritte: So gehst Du vor, um beim Spenden alles richtigzumachen:
Nachdem Du Dich nun so ausführlich informiert hast, kann künftig beim Spenden ja fast nichts mehr schiefgehen. Hier noch einmal das Wichtigste, das Du beim Spenden beachten solltest:
- lieber weniger Organisationen,
- dafür pro Organisation etwas mehr Geld spenden
- genau hinschauen, wie hoch die Verwaltungskosten bei der jeweiligen Organisation sind
- und was mit dem Geld genau gemacht wird, also welche Projekte dahinterstehen
- nicht vergessen, die Spende zuletzt in der Steuer anzugeben
Wie handhabst Du das Thema Spenden? Was sind Deine Gedanken dazu? Ich freue mich wie immer über Deinen Kommentar!
Sehr interessanter Artikel. So richtig habe ich mich bisher mit diesem wichtigen Thema nicht auseinandergesetzt, dabei schon einige Organisationen aufgetan, denen ich bislang eher planlos und geringfügige Spenden zukommen ließ. Ich werde mir in diesem Jahr diesen Artikel nochmal genauer vornehmen und mein Spendenbudget aufstocken und besser verteilen.
Dass Lose der Aktion Mensch vom Finanzamt anerkannt werden (ist das wirklich so??) wusste ich nicht!
VG Yakari
Ich antworte mir mal selbst. Auf der Seite der Aktion Mensch steht, dass das Finanzamt den Kauf eines Loses nicht als Spende anerkennt (https://www.aktion-mensch.de/lotterie/service/hilfe-bei-der-online-bestellung/spendenbescheinigung).
Aber unabhängig davon ist es eine gute Sache, wenn man gleichzeitig spendet und Gewinnchancen hat. Ich hatte früher auch mal ein Jahreslos… vielleicht hole ich mir wieder eines.
LG
Ging mir auch so, bis ich irgendwann mal darüber gestolpert bin, dass man beim Spenden ganz schön Geld „verschwenden“ kann – und das ist ja gerade in diesem Fall genau das, was man unbedingt verhindern möchte …
Ich denke, wenn man so privilegiert ist, ein sechsteiliges Depot sein eigen zu nennen, sollte man auch ambitionierte Ziele beim Spenden haben. Ich habe mir daher ein Ziel für dieses Jahr gesetzt, was auch etwa 2% meines Bruttoeinkommens entspricht. Ausserdem habe ich mir vorgenommen, den Betrag auf jeden Fall jedes Jahr zu steigern. Grundsätzlich spende ich eher an große Organisationen, wie zB Ärzte ohne Grenzen, da ich bei denen auch eine gewisse Effektivität voraussetze. Kirchensteuer zahle ich trotzdem, wobei die aktuellen Diskussionen mich zum ersten mal darüber nachdenken lassen, ob dieses Geld wirklich gut investiert ist….
Hallo Medicus,
2% Deines Bruttoeinkommens ist doch ein richtig gutes und konkretes Ziel! Ich glaube, wenn man sich mal bewusst macht, von welchen Summen man konkret spricht, hilft es auch, nicht einfach „hier und da“ etwas zu spenden, sondern ganz klar zu sagen: Ich möchte 2% meines Einkommens = z. B. 500 Euro spenden und das geht an diese 1-2 Organisationen. Damit hat man a) den Überblick wie viel (oder wie wenig) man gibt und b) hat man einen anderen Blick darauf, sobald es im Verhältnis steht.
Aus der Kirche bin ich persönlich vor vielen Jahren ausgetreten – denn seien wir ehrlich: der Großteil der Kirchensteuer landet nicht in sozialen Projekten, sondern in die Instandhaltungskosten des „Immobilienunternehmens Kirche“ und zahlt die Gehälter von … sagen wir mal: kritikwürdigen Arbeitnehmern des Kirchenapparats. Ich persönlich möchte damit nichts zu tun haben und spende das gesparte Geld lieber an eine Tierschutzorganisation meiner Wahl, aber das ist jedem selbst überlassen 🙂
Ich glaube, das Thema sollte ich hier mal aktualisieren. Danke für Deine gedanklichen Anregungen!
Stay tuned,
Sventja
Zumindest bei mir ist es so, dass ich grds. nicht einzeln spende. Ich bin Mitglied der Kirche und führe daher monatlich nicht unerhebliche Summen an Kirchensteuer ab -und ich glaube, dass das auch einer der gewichtigen Gründe für fehlende bzw. unterdurchschnittliche Spendenbereitschaft ist. Vater Staat hält überall die Hand auf, gerade bei wachsendem Einkommen. Das wirkt zumindest fest bei mir wahrlich nicht als Spendenmotivationsbeschleuniger. Zudem steigen mit jedem € mehr Einkommen die Belastungen, was sicherlich auch die von der kalten Progression hart getroffene Mittelschicht erwischt und die „Delle“ in den Zahlen erwischt.
Hallo Daniel, danke für Deinen Kommentar! Spannend, das komplett über die Kirche zu lösen. Ich bin direkt ab Arbeitsstart aus der Kirche ausgetreten (eine wilde Geschichte übrigens ..) und steuere lieber selbst, wo mein Geld am meisten Impact hat, um etwas zu bewegen.
Wo ich zu 100% bei Dir bin: Dass Vater Staat stark die Hand aufhält, was ich beim Thema Spenden überhaupt nicht verstehen kann. Für mich wäre es viel sinnvoller, z. B. nicht vom Nettoeinkommen zu spenden, sondern standardmäßig von meinem Bruttoeinkommen – also vor Abzug aller Abgaben – meine Spenden zu tätigen, direkt über den Arbeitgeber. Damit könnte so viel mehr Gutes getan werden, die Beträge wären ganz andere. Wäre das schön …
Stay tuned,
Sventja