Hast Du Finanzziele bzw. gute Vorsätze für 2021?
Von den typischen „guten Vorsätzen“ halte ich nicht viel, ehrlichgesagt. Mit kaum etwas betrügt man sich selbst so sehr wie mit dem spontanen, unverbindlichen Vorsatz an Silvester. Butter bei die Fische: Hier wird eher ein Wunsch ausgesprochen als ein echtes Ziel – richtig ernst gemeint ist er meist nicht (oder zumindest ist die Bereitschaft gering, sich tatsächlich aus der Komfort- bzw. Bequemlichkeitszone herauszuwagen und den langfristigen Aufwand in Kauf zu nehmen).
Am meisten kommt das vermutlich den Fitness-Studios zugute, die im Januar mit einem Schlag hoffnungslos überfüllt sind mit zahllosen Gute-Vorsätze-Pumpern. Leider hält die Motivation nicht lange und im Februar wird es wieder ruhiger in den Fitness-Tempeln …
„Ab jetzt wird alles anders“? Alle Routinen, die nicht 66 Tage in Folge konsequent und ohne Pause umgesetzt werden, verfestigen sich nicht im Verhalten. Hält man die 66 Tage durch, ist aus der Diät eine Ernährungsumstellung geworden, und die morgendliche Laufrunde wird so selbstverständlich wie das Zähneputzen.
Finanzziele richtig setzen: Was ist zu beachten?
Soll ein Vorsatz zu einem konkreten Ziel werden, braucht es härtere Kaliber. Vermutlich kennst Du bereits die klassische SMART-Methode, um ein Ziel überhaupt sinnvoll zu definieren:
S wie spezifisch: unmissverständliche Aussagen treffen – das Ziel inkl. der dazu verwendeten Methode in einem Satz ausformulieren
M wie messbar: messbare Kriterien verwenden, wie z. B. „Depot um 10% steigern“ oder „jeden Tag 1 Zusatz-Portion Obst essen“ (statt „mehr anlegen“ oder „gesünder ernähren“)
A wie akzeptiert/attraktiv: das Ziel muss Spaß machen und ist idealerweise eine echte Herzensangelegenheit – und sollte unbedingt positiv formuliert werden (so bleibt man motivierter)
R wie realistisch: das Ziel sollte ambitioniert, aber trotzdem erreichbar sein. Utopische Ziele können demotivieren oder von vornherein zum Ignorieren einladen – wenn man es eh nicht schaffen kann, kann man es auch gleich bleiben lassen …
T wie terminiert: eine Zeitstruktur in Form einer Frist, idealerweise als fester Termin, ist ein super Kontrollinstrument und hilft, die eigenen Fortschritte deutlich realistischer einzuschätzen
So setzt Du die SMART-Methode für Deine Finanzziele ein
Wer nach der SMART-Methode vorgeht, ist mittendrin im Festhalten der Ziele. Da kann man es auch gleich schriftlich machen. Und wenn es um ein großes Ziel geht:
- alles in der ich-Form formulieren
- ausdrucken (besser: komplett handschriftlich festhalten – Haptik verankert das Geschriebene im Gehirn)
- unterschreiben
- ran an die Wand damit!
So hast Du die maximale Verbindlichkeit mit Dir selbst – und es wird Ehrensache, Dich an Deine eigene Zielvereinbarung zu halten.
Mein langfristiges Ziel zum Vermögensaufbau habe ich entsprechend messbar ausformuliert und unterschrieben. Einmal im Jahr rufe ich es mir in Erinnerung und prüfe, ob ich noch auf Kurs bin. Aktuell sieht es gut aus, aber ranhalten muss ich mich trotzdem. Denn mein übergeordnetes Finanzziel ist zwar realistisch – aber auch ordentlich ambitioniert.
Zusätzlich setze ich mir jedes Jahr Jahresziele, die ich in 365 Tagen erreichen will. Frei nach dem Motto: „Man überschätzt, was man kurzfristig schaffen kann. Aber man unterschätzt, was man langfristig erreichen kann.“
Einen großen und den mit Abstand wichtigsten Teil konnte ich erreichen und freue mich sehr, meinen ersten, richtig großen Meilenstein erreicht zu haben. Es heißt zwar immer: „Die erste Million ist die schwerste“, aber auch die ersten 100.000 Euro haben es in sich. Aber hier einmal im Detail, welche Ziele ich mir im vergangenen Jahr gesetzt hatte – und welche davon ich auch erreicht habe.
Das waren meine Finanzziele 2020 (Kurzversion)
- 6-stelliges Vermögen erreichen: geschafft
- Vermögenszuwachs von 20 %: mit 37,5 % geschafft
- Durchschnittliche monatliche Sparquote von mind. 50 %: geschafft
- Die Sparrate vollständig investieren: geschafft
- In mind. 3 dieser 6 Investmentklassen diversifizieren: nicht geschafft
- Nachhaltige (ausschüttende) Technologie-ETFs: nein
- Internationale (Hochdividenden)-Einzelaktien: ja
- REITs: ja
- Gold/Silber: nein
- Immobilien (physisch): nein
- Kryptowährungen: nein
- Mind. 1 % aller Gesamteinnahmen spenden: geschafft
- Einnahmen steigern & Fixkosten verringern: geschafft
- Prokrastination loswerden und Handlungsintelligenz erhöhen: geschafft
- Humankapital mit mind. 1 Zertifikat erhöhen: geschafft
- Mein 1. Buch publizieren: geschafft
Fazit: 2020 war in fast allen Punkten ein voller Erfolg! Bis auf die Tatsache, dass ich nicht in Kryptos eingestiegen bin und auch keine überzeugenden nachhaltigen ETFs gefunden habe, bin ich absolut zufrieden.
Denn neben den reinen „Investitionszielen“ setze ich mir gerne zusätzliche weiche und sportliche Ziele. Die sportlichen Ziele sind leicht zu messen, schwerer ist es mit den weichen Zielen. 2020 blicke ich auch dort auf ein sehr positives Ergebnis.
Das habe ich 2020 zusätzlich erreicht
- monatlich 153,90 Euro passive Monatseinkünfte
- Sportliche Ziele:
- 500 km joggen: geschafft
- Mind. 1x zur Arbeit radeln (insgesamt 60 km): geschafft
- Halbmarathon: geschafft
- Mind. 1 Land von der Bucketlist streichen: geschafft (Neuseeland)
- Erstmals vor die Kamera gewagt (siehe die P2P-Videos mit Vincent von freakyfinance und Hobbyinvestor Sebastian)
- 1. Buch publiziert, 1 weiteres verfasst und an 2 weiteren mitgewirkt – und dazu neue Fähigkeiten erlernt 🙂
Selbstverständlich habe ich, ausgehend von der Zielerreichung und teilweise sogar Übererfüllung, neue Ziele für 2021 definiert. Und natürlich werde ich Dir diese Ziele nicht vorenthalten!
Das sind meine Finanzziele 2021 (Kurzversion)
- 125.000 Euro insgesamt investiert haben
- Sparrate: mind. 60 %
- komplette Sparrate investieren
- monatlich 250 Euro passive Einkünfte
- 12 Finanzbücher lesen
- 1 weitere Einkommensquelle schaffen
- in 2 neue Investmentklassen diversifizieren
- Humankapital erhöhen: mind. 1 Zertifikat absolvieren
- Fixkosten reduzieren
Und neben den finanziellen gibt es noch weitere nicht-finanzielle Ziele:
- 1 Land von der Bucketlist streichen
- Weiches Ziel: zeiteffizienter werden (weniger Bullshit-Zeit/Zeitverschwendung)
- Sportliche Ziele:
- Watzmann
- Alpenüberquerung
- 600 km joggen
- Bodensee mit dem Rad umrunden
- 6 Monate keinen (raffinierten) Zucker
Nach meiner Einschätzung wird 2021 nochmal einige Herausforderungen bereithalten. Ich könnte mir ziemlich fiese Börseneinbrüche in den ersten zwei Quartalen 2021 vorstellen. Und P2P könnte ebenfalls ziemlich Federn lassen … da heißt es:
- einen kühlen Kopf bewahren
- der Strategie treu bleiben
- dem Plan folgen
Hast Du für 2021 konkrete Finanzziele? Schreib sie doch in die Kommentare – ich bin gespannt wie ein Flitzebogen! 🙂
Ich bin derzeit noch nicht SMART, muss ich gestehen. Meine derzeitige Vorgehensweise:
– Einahmen erhöhen durch verbessertes SEO und Affiliate Marketing
– alle Zusatzeinnahmen, die nicht der Kostendeckung der Websites dienen werden umgehen auf das Anlagekonto überwiesen
– Sondereinkünfte wie Steuerrückzahlung etc. werden sofort aus dem Blickfeld genommen durch Überweisung auf das Anlagekonto
So geht nichts unter und wird einfach verbraucht, sondern kann selbst arbeiten. Auf diese Weise kommt dann doch auch einiges zusammen für eine – in meinem Fall – schönere Rente.
Alles Liebe und Gute weiterhin